Die Stimme Kroatiens

18:00 / 01.08.2025.

Autor: Martina Perković

Protest in Split gegen asbestbelastetes Schiff „Moby Drea“

Prosvjed građana protiv broda Moby Drea
Prosvjed građana protiv broda Moby Drea
Foto: Ivo Cagalj / Pixsell

Am Freitagmorgen protestierten mehrere hundert Bürger aus Split und den umliegenden Gemeinden vor dem Rathaus der Stadt. Anlass des Protests war das italienische Passagierschiff „Moby Drea“, das am Vortag in den Hafen von Split eingelaufen war und laut Angaben asbesthaltige Bauteile an Bord hat. Die Demonstranten forderten, dass das Schiff den Hafen wieder verlässt und Split nicht als Standort für seine Entsorgung genutzt wird.

Währenddessen teilte die Werft Brodosplit mit, dass auf dem Schiff bereits Vorbereitungen für mögliche Arbeiten laufen. Aktuell würden Luftmessungen durchgeführt, bevor mit den weiteren Maßnahmen begonnen wird.


Zu den Demonstranten gehörten auch Mitglieder der Bürgerinitiative „Mjesto koje hoće živjeti“ aus dem nahegelegenen Ort Vranjic, unterstützt von zahlreichen anderen städtischen Aktivisten. Die Organisatoren des Protests, die Initiative „Zdravi Split“, forderten Einsicht in alle relevanten Unterlagen von Ministerien, Inspektoraten und weiteren am Verfahren beteiligten Stellen.


Man wolle sich selbst davon überzeugen, ob die Situation tatsächlich so sicher sei, wie es von Seiten Brodosplits behauptet wird. Die Initiative äußerte allerdings großes Misstrauen, da man mit den Arbeitsweisen privater Werften und ähnlicher Unternehmen in Kroatien gut vertraut sei.


Šegvić: Wer hat die Einfahrt des Schiffs genehmigt?


Der ehemalige langjährige Gewerkschafter des Schiffbaus, Zvonko Šegvić, war ebenfalls unter den Demonstranten. Er stellte die Frage, wer dem Schiff überhaupt die Einfahrt nach Kroatien genehmigt habe, obwohl es sich um mit Asbest kontaminiertes Material handelt.


Šegvić erinnerte daran, dass Kroatien im Rahmen seines Konzessionsgesetzes die Basler Konvention umgesetzt hat – ein internationales Abkommen, das den grenzüberschreitenden Transport und die Entsorgung von gefährlichen Abfällen reguliert. Asbest wird darin eindeutig als gefährlicher Abfall eingestuft.


Die Konvention zielt darauf ab, Menschen und Umwelt vor den Risiken durch gefährliche Stoffe zu schützen – insbesondere im Zusammenhang mit deren Transport und Entsorgung über Staatsgrenzen hinweg.

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