Die Republik Kroatien wird ab dem 1. Januar 2026 die eigenständige Überwachung und den Schutz ihres Luftraums (Air Policing) übernehmen. Diese Aufgabe wird mit den modernen Mehrzweckkampfflugzeugen Rafale im Rahmen des integrierten NATO-Luft- und Raketenabwehrsystems durchgeführt, teilte das kroatische Verteidigungsministerium (MORH) am Samstag mit.
Wie das Ministerium erklärt, wurde der notwendige Bereitschaftsgrad durch eine intensive Ausbildung des Personals im Zuge der Einführung der Rafale-Kampfflugzeuge in den operativen Einsatz erreicht. Damit erfüllt Kroatien alle Voraussetzungen, um den Schutz seines Luftraums in Friedenszeiten eigenständig und gemäß den NATO-Standards sicherzustellen.
Die Überwachung und Sicherung des Luftraums erfolgt künftig rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, unter Einhaltung aller geltenden NATO-Verfahren sowie der nationalen Vorschriften.
Kroatien hatte im Jahr 2021 insgesamt zwölf gebrauchte Rafale-Kampfflugzeuge für 1,13 Milliarden Euro erworben. Die ersten Maschinen wurden im Jahr 2023 ausgeliefert, während das zwölfte und letzte Flugzeug im April dieses Jahres in Kroatien eintraf.
Während der Ausbildungsphase der kroatischen Piloten wurde die Luftraumüberwachung vorübergehend von NATO-Luftwaffenstützpunkten in den Nachbarländern Italien und Ungarn übernommen. Italienische Eurofighter Typhoon sowie ungarische Gripen führten diese Aufgabe auf Grundlage bilateraler technischer Abkommen zwischen den jeweiligen Verteidigungsministerien durch.
Das kroatische Verteidigungsministerium betont, dass für Kroatien im Rahmen dieser Übergangslösung keine finanziellen Kosten entstanden sind. Dieses Vorgehen entspricht einem bewährten NATO-Modell, bei dem benachbarte Mitgliedstaaten die Air-Policing-Aufgaben gegenseitig und kostenfrei übernehmen.