Deutschland wird wichtigster Handelspartner Kroatiens

Deutschland ist im vergangenen Jahr zum wichtigsten Handelspartner Kroatiens aufgestiegen. Das zeigen aktuelle Daten des kroatischen Statistikamts. Kroatische Unternehmen erzielten auf dem deutschen Markt die höchsten Einnahmen aus Warenexporten – mehr als 2,85 Milliarden Euro. Die Importe aus Deutschland waren jedoch doppelt so hoch und erreichten fast 6 Milliarden Euro.

Damit hat Italien nach rund drei Jahrzehnten seine Spitzenposition als wichtigster Handelspartner Kroatiens verloren. Zwar schwächelt die deutsche Wirtschaft derzeit, doch kroatische Firmen spüren bisher keine größeren Probleme. Im Gegenteil – die Zahl der Aufträge wächst.

So zählt der Elektrotechnik-Konzern Končar Deutschland zu seinen Schlüsselmärkten. Vor allem die Abkehr von russischem Gas und die grüne Transformation eröffnen neue Chancen. Besonders gefragt sind Transformatoren und Stromleitungen, die für Rechenzentren und neue Energieinfrastrukturen benötigt werden.

Auch das Unternehmen Klimaoprema steigert seinen Export nach Deutschland. Dort betreibt es sogar ein eigenes Werk. Gefragt sind vor allem Produkte für Lüftungstechnik, Reinräume in der Pharmaindustrie und Lösungen für die Mikroelektronik.

Insgesamt erreichte der Warenhandel zwischen Kroatien und Deutschland im vergangenen Jahr fast 8,85 Milliarden Euro – und liegt damit über dem Austausch mit Italien, der sich auf rund 8,36 Milliarden Euro beläuft. Während nach Italien vor allem Agrarprodukte und Holz gehen, exportiert Kroatien nach Deutschland überwiegend Industrieerzeugnisse wie Kupferdraht, Transformatoren, Kunststoffteile und Halbfabrikate.

Neben Deutschland und Italien zählen weiterhin die Nachbarländer Slowenien, Ungarn und Bosnien-Herzegowina zu den wichtigsten Handelspartnern Kroatiens. Aus Deutschland kommen vor allem Pkw, aus Italien vor allem Erdölprodukte.