Unter der Erde, in der Krypta der Marinekirche von Pula, befindet sich der Sarkophag von Admiral Doblenski. Hinter dieser Grabkammer verbirgt sich eine unglaubliche Geschichte. Petar Maras und Jakob Doković waren kroatische Seeleute, die auf den Salomon-Inseln im Pazifik ihr Leben ließen. Ihre unglaubliche Geschichte lautet wie folgt ...
Im Jahr 1895 stach das österreichisch-ungarische Kanonenboot Albatros mit einer großen Anzahl kroatischer Seemänner von Pula aus in See. Sie waren Teil der Expedition der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit dem Ziel der geologischen und biologischen Erforschung der Salomonen im Südwestpazifik. Erst im Mai 1896 erreichten die Albatross und die sich auf ihr befindenden Seeleute die Insel-Gruppe.
Sie ankerten vor der Insel Guadalcanal. Der Kommandant der Albatros, Josef Ritter Mauler hatte Führer für die Insel angefeuert. Zu ihm gesellten sich unter anderem die Häuptlinge Saki, Bili und Joni Paramata. Am 6. August machte sich eine Gruppe von 27 Seeleuten mit ihnen auf den Weg, um die Insel in Richtung des Tatuva-Hügels, was so viel wie„Löwenkopf“, bedeutet, zu erkunden.
Von den kroatischen Seeleuten machten sich Čurčić, Kovačević, Maras, die Seemänner Lovrić, Sepsić, Babić, Car, Sarčić und der Sanitäter Doković auf den Weg durch den Dschungel. Unbekannte Eingeborene verfolgten sie den ganzen Weg und griffen sie dann am nächsten Morgen an.
Der Sanitäter Doković kam bei dem Angriff ums Leben. Der Unteroffizier Maras starb später an seinen Verletzungen. Ein Kadett, der Baron und ein Führer kamen ebenfalls ums Leben. Viele wurden schwer verletzt. Der Rest der Verbliebenen der Forschungsreise ließ die Toten zurück und schaffte es trotz erheblicher Hindernisse sicher zum Schiff zurückzukehren. Doch damit hörten die Probleme nicht auf, denn viele Seeleute erkrankten an Malaria. Die Albatross segelte deshalb nach Tasmanien, damit sich die Besatzung von den Strapatzen erholen konnte.
Das Schiff kehrte im folgenden Jahr nach Guadalcanal zurück, wo die Besatzung erfuhr, dass der Angriff von zwei Kannibalenstämmen ausgeführt worden war.
Die Ordensschwester Veronika Ćibarić, eine Missionarin, die mit den Einheimischen auf den Salomonen arbeitet, gab jüngst ein Interview für die HRT-Sendung "More".
„Als die Leute zum ersten Mal hörten, dass die Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinko Paulski eine Mission auf den Salomonen haben, war die erste Frage ‚Wo ist das denn‘. Niemand wusste, wo das war. Es schien am Ende der Welt zu sein. Wir befinden uns hier auf der Insel Malayti...“, betonte die Nonne und fügte hinzu:
„Das ist nicht die Hauptinsel. Die Hauptinsel nennt sich Guadalcanal. Es gibt hier neun Provinzen bzw. neun Inseln. Die Menschen leben in Strohhäusern, Häusern aus Palmblättern. Die Reicheren wiederum leben in Holzhäusern. Hier gibt es weder Infrastruktur noch Strom. Man lebt ein sehr einfaches und ärmliches Leben“, erklärte Schwester Veronika Ćibarić, Barmherzige Schwestern vom Hl. Vinko Paulski weiter.
Die Mission der Schwestern besteht in der Krankenpflege und Bildung.
„Geben wir uns Mühe, mit der Hilfe guter Menschen, die uns immer wieder helfen, zumindest Mütter und Kinder mit Medikamenten zu versorgen. Viele von den Kindern können nicht zur Schule gehen, deshalb helfen wir ihnen dabei.“
Schwester Veronika äußerte unseren Reportern gegenüber, dass sie von der Geschichte der österreichischen Expedition, die von Pula aus aufbrach, noch nie etwas gehört habe. Aber deshalb habe jeder auf den Salomonen von Luka Modrić gehört.
Die Nonne Veronika Ćibarić wies auch darauf hin, dass es auf den Salomonen glühende Kroatien-Fans gibt.
„Wenn Kroatien spielt, wenn wir Trikots aus Kroatien mitbringen, dann heißt es immer: „Wenn du Modrić siehst, grüße ihn und lade ihn auf die Salomonen ein. Wenn meine Schwestern und ich ihm jemals begegnen sollten, werden wir ihn auf jeden Fall einladen“, versicherte Schw. Veronika....
Und was unsere Seeleute betrifft, bleibt nur noch zu sagen, dass die Österreicher 1901 auf die Inseln zurückkehrten. Sie errichteten ein Denkmal für die gefallenen Matrosen der Albatros. Während des Zweiten Weltkriegs kam es auf den Inseln zu heftigen Kämpfen zwischen Japanern und Amerikanern. Trotzdem ist das Denkmal mit den Namen kroatischer Seeleute bis heute erhalten geblieben.
(Quelle: Marko Percan/J.L./More/HRT)
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