Kroatien übernimmt erstmals Vorsitz der EU MED-9-Gruppe

Kroatien hat erstmals den Vorsitz der süd­europäischen Staatengruppe EU MED-9 übernommen. Premierminister Andrej Plenković betonte nach dem Treffen der Gruppe im slowenischen Portorož, dass Kroatien in seiner Amtszeit Botschaften von Sicherheit, Nachhaltigkeit und Widerstandsfähigkeit für alle Mittelmeerländer vermitteln möchte.

„Dieses Format ist ausgezeichnet, weil es uns ermöglicht, unsere Positionen zu mediterranen, aber auch zu europäischen und globalen Themen besser abzustimmen. Wir sind nur neun Länder plus die Präsidentin der Europäischen Kommission. Es freut uns auch, dass seit einigen Jahren König Abdullah von Jordanien regelmäßig teilnimmt“, sagte Plenković.

Er hob hervor, dass Kroatien die Zusammenarbeit zwischen den Mittelmeerländern stärken will – besonders in den turbulenten Zeiten der letzten 15 Jahre, in denen sich die Beziehungen zwischen den nördlichen, südlichen und östlichen Küstenabschnitten des Mittelmeers verlangsamt hätten.

Ein zentrales Thema des Treffens war der Friedensplan des US-Präsidenten Donald Trump für den Gazastreifen. Plenković erklärte, Trump habe zuletzt eine ermutigende Botschaft gesendet. Es werde derzeit versucht, ein Mandat des UN-Sicherheitsrates für internationale Stabilisierungskräfte zu schaffen, die Frieden vor Ort sichern und den Weg zu einer umfassenden Lösung ebnen könnten.

„Die Haltung Kroatiens ist klar: Eine umfassende Lösung sollte auf der Grundlage von zwei Staaten beruhen – Sicherheit für Israel und ein eigener Staat für die Palästinenser. Die Unterstützung der europäischen Mittelmeerländer, der arabischen Staaten und der Golfregion ist dafür unerlässlich“, betonte der kroatische Premier.

Für das kommende Jahr kündigte Plenković an, den Fokus auch auf die Zusammenarbeit zwischen den Menschen zu legen – durch Bildung, Wissenschaft, Universitäten und Kultur. Ebenso will Kroatien während seines Vorsitzes die Energiekooperation im Mittelmeerraum weiter fördern.