Der stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister Ivan Anušić nahm in Đakovo an der Verabschiedungszeremonie für 151 Soldatinnen und Soldaten des 44. kroatischen Kontingents (HRVCON) teil, die in die NATO-Friedensmission KFOR entsendet werden. Ihr Einsatz wird sechs Monate dauern.
Dabei äußerte er sich auch zur Frage, ob Kroatien den EU-Beitritt Serbiens blockieren sollte, solange noch Personen aus dem Unabhängigkeitskrieg der 1990er Jahre vermisst werden und dieses Thema aktuell ist.
„Die Frage der vermissten Personen und die Frage des EU-Beitritts Serbiens sind eng miteinander verbunden. Es kann nicht sein, dass ein Land ungelöste bilaterale Fragen mit einem anderen hat und dieses andere Land – in diesem Fall Kroatien – dennoch grünes Licht für den EU-Beitritt gibt. Das Thema der vermissten Personen ist entscheidend für die Beziehungen zwischen Kroatien und Serbien. Wir erwarten, dass Serbien seinen Verpflichtungen nachkommt“, sagte Verteidigungsminister Ivan Anušić.
Laut aktuellen Angaben werden 1.740 Personen vermisst, die im Kroatischen Unabhängigkeitskrieg („Domovinski rat“) als nicht auffindbar gelten.Kroatien fordert von Serbien weiterhin Aufklärung über den Verbleib der vermissten Personen und eine Kooperation bei den Ermittlungen. Für die Aufklärung des Schicksals der Vermissten fordern Angehörige die Öffnung der serbischen Archive und den Zugang zu Informationen.
Quelle : HRT