Die Stimme Kroatiens

18:44 / 17.10.2025.

Autor: M.P.

Ausstellung „Behind the Sky“ von Gordana Špoljar Andrašić in der UNO-Zentrale in New York eröffnet

Gordana Špoljar Andrašić
Gordana Špoljar Andrašić
Foto: Damir Spehar / Pixsell

In der Zentrale der Vereinten Nationen in New York wurde die Ausstellung Behind the Sky der kroatischen Künstlerin Gordana Špoljar Andrašić eröffnet. Sie soll an die 1744 vermissten Personen des Kroatienkriegs erinnern und zugleich eine weltweite Diskussion über dieses humanitäre Thema anstoßen, teilte das kroatische Außen- und Europaministerium am Donnerstag mit.

„Diese Ausstellung ist mehr als ein künstlerisches Projekt – sie ist ein intimes Denkmal für die Vermissten des Krieges in Kroatien. Mehr als drei Jahrzehnte nach dem Ende des Kroatienkriegs gelten noch immer 1744 Menschen als vermisst, und diese Tragödie trifft Familien im ganzen Land bis heute zutiefst“, sagte Hrvoje Ćurić Hrvatinić, amtierender Geschäftsträger Kroatiens bei den Vereinten Nationen, bei der feierlichen Eröffnung.


Die Künstlerin Gordana Špoljar Andrašić arbeitet in ihren Werken mit fragilen Materialien wie Papier, Zellulose und alten, weggeworfenen Fotografien. Ihre Arbeiten schaffen eine bildliche Sprache von zarter, aber zugleich kraftvoller Ausdrucksstärke, wie das Kroatische Künstlerverband (HDLU) ihre Werke beschreibt.


Ćurić Hrvatinić betonte, dass Kroatien weiterhin der Suche nach den Vermissten verpflichtet sei. Er erinnerte an das umfassende nationale Modell der Suche und Identifizierung, das forensische Wissenschaft, Feldforschung, Archivarbeit und einen opferzentrierten Ansatz miteinander verbindet. Dabei arbeitet Kroatien eng mit dem Internationalen Roten Kreuz und der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP) zusammen.


Das Außenministerium hob zudem hervor, dass Kroatien gemeinsam mit der Schweiz derzeit den Vorsitz der Globalen Allianz für vermisste Personen innehat – einer Initiative, die als Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Sensibilisierung für dieses weltweite humanitäre Thema dient.


Bei der Eröffnung wurde betont, dass ein Akt des Erinnerns zugleich ein Akt der Trauer, aber auch des Widerstands sei. Die Ausstellung erforsche symbolisch die Grenze zwischen Anwesenheit und Abwesenheit, zwischen Erinnerung und Vergessen.


Gordana Špoljar Andrašić, geboren 1965 in Molve, beschreibt ihre Werke als Versuche, Stille und Abwesenheit in fragile Räume des Gedächtnisses zu übersetzen. Behind the Sky wird nun zum dritten Mal gezeigt – nach den Ausstellungen in London und im Europarat in Straßburg.

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