Marijan Gubina: „260 Tage ist meine Danke und meine Verpflichtung gegenüber den Opfern des Kriegs

In Osijek wurde die Erstaufführung des Films „260 Tage“ zelebriert, der auf der authentischen Lebensgeschichte von Marijan Gubina basiert, welcher als Zehnjähriger eine 260-tägige Gefangenschaft überlebte.

Der Film ist, so Gubina, sein Dank und seine Verpflichtung gegenüber den Opfern des Kroatienkriegs – und zugleich eine Botschaft des Friedens und des Verständnisses.

„Freiheitsentzug, Gewalt, Angst, Schmerz, Erschiessungen – das haben über 20'000 Kroaten erlebt. Der Film ist mein Weg, ihnen Respekt zu erweisen“, sagte Gubina im Interview für das kroatische Fernsehen.

Die Idee, seine Geschichte zuerst als Buch und dann als Film zu erzählen, hatte Gubina schon vor 16 Jahren.

„Es war ein langer Weg voller Opfer und Demut. Heute bin ich glücklich, dass diese Geschichte weiterlebt“, so Gubina.

Einer der Gründe für das Projekt war, dass viele Menschen im Ausland den Kroatienkrieg kaum kennen.

„Als Schauspieler aus dem Ausland das Drehbuch gelesen haben, merkten sie, wie wenig sie über Kroatien wissen. Jetzt kennen sie den Krieg besser als manche Kroaten“, erklärte Gubina.

Im Film spielen auch Hollywood-Stars wie Tim Roth und Armand Assante mit.

„Sie haben mit grossem Respekt gearbeitet. Sie wussten, dass sie reale Menschen und wahre Tragödien darstellen“, betonte Gubina.

„260 Tage“, unter der Regie von Jakov Sedlar, erzählt die bewegende Geschichte eines Kindes, das im Krieg überlebt – eine Geschichte von Verlust, Trauma, Vergebung und der Kraft, Mensch zu bleiben.

Der Film wurde in Kroatien gedreht, die Postproduktion erfolgte in Hollywood. Nach der Premiere in einem ausverkauften Saal in Osijek wird der Film in ganz Kroatien und in über 100 Ländern weltweit gezeigt.

„Das ist mein persönlicher Beitrag für jene, die nie heimgekehrt sind – und ein Ruf nach Frieden“, sagt Gubina.