Die Stimme Kroatiens

14:41 / 19.08.2024.

Autor: Natali Tabak Gregorić

Brinje - das Tor von Lika seit jeher

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Foto: Kristina Štedul Fabac / PIXSELL

In Brinje dem "Tor von Lika" und dem Ort, an dem die Familie Frankopan im 14. Jahrhundert ihre erste Festung errichtete und ihre Macht und ihren Einfluss ausbreitete, wohnten viele Könige des Mittelalters. Dort gibt es auch eine Höhle, in der ein Jäger aus prähistorischer Zeit lebte und sie bemalte. 

Die Region Lika ist von einem Bevölkerungsrückgang betroffen, obwohl sie seit prähistorischer Zeit besiedelt ist. Hier gibt es Trinkwasser, Wild für die Jagd, Unterschlupf und Brennholz. Die erste organisierte Gemeinschaft, die hier lebte, war der illyrische Stamm der Japoden.


Die Japoden wurden im 2. Jahr nach dem Tod Christi von den Römern erobert und gründeten eine Siedlung mit dem interessanten und "teuren" Namen "Monetium". Nach der Invasion der Awaren und der Ansiedlung der Kroaten tauchte Brinje mit dem Wachstum der frankopanischen Fürsten von Krk wieder in der Geschichte auf.


Die Türken haben Brinje niemals erobern können, obwohl sie die Region mehrmals angegriffen haben.


„Das Wahrzeichen von Brinje ist die Kapelle der Hl. Dreifaltigkeit. Hierbei handelt sich um eine der schönsten gotischen Kapellen in Europa. In ihr gibt es unter anderem Reliefwappen der Familie Frankopan zu sehen. Es wird angenommen, dass ein Fresko aus dem 15. Jahrhundert Nikola Frankopan und den luxemburgischen König darstellt“, sagt Danijela Dasović Vranić.


Die Kirche der Hl. Fabian und Sebastian ist eine der ältesten Kirchen in Kroatien. Die zwei Heiligen sind auch die Schutzpatrone von Brinje. In der Nähe befindet sich eine weitere mittelalterliche Kirche; vielleicht die einzige der Welt, die einen Bären anstelle eines Heiligen an der Fassade trägt!



„Die Kirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Es gibt eine interessante Legende, die mit ihr verbunden ist. Angeblich stieß Nikola Frankopan an diesem Ort mit einem Bären zusammen und überwältigte ihn, sodass er dort eine Votivkapelle errichtete“, erklärte Ana Marija Holjevac.



Im Winter, sagt Vesna Crnković, sind die Menschen meist in ihren Häusern. Sie arbeiten auf den Bauernhöfen, beschaffen Holz, die Frauen beschäftigen sich mit Handarbeit und es geht überwiegend friedlich zu. Das gesellschaftliche Leben, fand früher in Häusern und organisierten Partys statt, während sich die jungen Menschen auch hier in ihrer Freizeit immer mehr sozialen Medien zuwenden.



Im 19. Jahrhundert hatte das Gebiet von Brinje 6-mal mehr Einwohner als heute: 15.000. Heute leben hier rund 2.500 Menschen. Zu Beginn der industriellen Revolution waren die Männer hier größtenteils Bergmänner oder Eisenbiger. Sie arbeiteten in ganz Europa.



„Früher war es ganz anders. Häuser mit vielen Familien, jungen Leuten, im Gleichklang. Heute haben die meisten eins, zwei oder gar kein Kind. (...) Viele junge Menschen würden gerne hier bleiben, wenn sie Arbeit und eine Perspektive hätten, Schulen... Daher verlassen viele ihre Heimat, sagt Jadranka Vučetić, die den Frauenverein "Palinka" leitet. Der Verein beschäftigt sich mit der Herstellung von altem Kunsthandwerk, Socken, Hausschuhen, Lika-Hüten und dergleichen.



Eine beeindruckende natürliche Besonderheit mit einem schönen Blick auf die Gegend ist auch die Sinčić-Höhle. In ihr wurde nämlich eine bildhafte Inschrift (Brief) gefunden, von der bis heute nicht bekannt ist, was sie darstellt.


Die Lika ist auch weithin bekannt für sein Lammfleisch, Fleisch und Kartoffeln. Das Gebiet ist auf jeden Fall einen Besuch wert.


Autor: Branimir Frakaš/D.M./Dobro jutro, Hrvatska/HRT 

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