Palagruža – eine mythische Insel in der Adria, die Spuren der griechischen Geschichte verbirgt

Palagruža ist Kroatiens am weitesten entfernte Insel. Archäologische Funde und historische Legenden deuten darauf hin, dass sich hier das Grab eines der größten griechischen Helden – Diomedes – befindet.

Nach antiken griechischen Überlieferungen war der Held Diomedes einer der berühmtesten achäischen Krieger, der mit seinem Geschick der Kriegsführung unter den Mauern Trojas direkt nach Achilles rangieren konnte. Diomedes verwundete während des Krieges versehentlich die Göttin der Liebe, Aphrodite.

„Natürlich hat Afrodita ihm das weder verziehen noch hat sie es vergessen. Als er nach Hause kam, hatte er plötzlich Eheprobleme, sodass er weglaufen musste. Er gründete ein Königreich in Apulien. Kurze Zeit darauf starb er und wurde auf einer Insel gegenüber der apulischen Küste begraben“, sagte der Archäologe und Historiker Dinko Radić.

Obwohl die Italiener die Diomedes-Inseln Tremiti nennen, beweisen archäologische Nasen das Gegenteil.

„Der Junge Jadranko Oreb fand ein Gefäß voller Keramik, und nachdem mein Kollege Kirigin, ein Experte für die Griechen, den Fund untersucht hatte, wurde klar, dass es sich um eine Widmung an Diomedes handelte“, erzählte Radić. Ihm zufolge glaubten die Griechen, dass sich das Grab des Diomedes auf Palagruža befindet, und hinterließen ihm Votivgeschenke.

Hunderte, ja Tausende von feinen griechischen Keramikstücken aus dem 5. Jahrhundert vor bis hin zur Zeit Christi wurden in der Gegend entdeckt. Diese Entdeckung bestätigt einmal mehr die Überzeugung der Griechen, dass die Anwesenheit von Diomedes hier von Bedeutung war.

Der Legende nach stürzten seine Gefährten, als Diomedes starb, von einer Klippe und verwandelten sich in Vögel, die 'Kaukalije' genannt wurden. Diese Vögel, deren nächtlicher Gesang an Trauer erinnert, wurden nach Diomedes benannt und symbolisieren seine dauerhafte Verbundenheit mit dieser Gegend.

Autor: K.K./Plovopis - južni pučinski otoci/HRT