Ab heute wurden die ersten Maßnahmen gelockert und somit wurde in Zagreb und Umgebung, der öffentliche Nahverkehr wieder in Betrieb genommen. Den Nutzern wird empfohlen Mundschutz, Handschuhe sowie Desinfektionsmittel zu verwenden. Einige Entscheidungen des Zivilschutzes, stoßen jedoch auch auf Unverständnis.
In der Gespanschaft Zagreb haben heute 111 Linien wieder den Betrieb aufgenommen. 130 Busse sowie 60 Busse die anstatt der Straßenbahnen fahren sollen die Bürger wieder befördern. Sollte die Kapazität eines Busses ausgeschöpft sein, werde dieser nicht an der nächsten Haltestelle anhalten.
Es wird Personen geben die kontrollieren wieviel Personen sich im Fahrzeug befinden. Heute ist jedoch der erste Tag, also wird auch beobachtet werden wie hoch der Bedarf an Fahrzeugen ist. "Dieser wird dann auch angepasst werden“, so Dr. Krunoslav Capak für den kroatischen Rundfunk. Ebenfalls appelliert Dr. Capak an die Bürger die morgens nicht zur Arbeit müssen, den Personennahverkehr erst nach 9:00 Uhr zu nutzen, falls Anschaffungen gemacht werden müssen.
Es ist die Pflicht des Zivilschutzes, dafür zu sorgen, dass nicht nur der öffentliche Verkehr umgesetzt und überwacht wird, sondern auch, dass Einzelhändler und Handwerker die epidemiologischen Anweisungen einhalten. Bisher wurden täglich 1500 bis 2000 Inspektionen durchgeführt, und jetzt sind mehr Einrichtungen geöffnet, sodass es schwieriger sein wird, sie zu kontrollieren. Hier hofft man auf die Mitarbeit der Bürger.
Auf die Frage, ob es Probleme im Bekleidungshandel geben könnte, erklärte Capak, dass eine Infektion übertragen werden könne, wenn Kleidung über den Kopf angezogen wird. Dies wird jedoch theoretisch diskutiert, nachgewiesen wurde eine solche Infektion jedoch noch nicht.
Capak beantwortete auch die Frage, warum das Tragen eines Mundschutzes eine Empfehlung aber nicht verpflichtend ist. „An manchen Orten, wie im Gesundheitswesen ist der Mundschutz obligatorisch, aber dies allgemeingültig zu machen, wäre unserer Meinung nach einfach zu streng. Dennoch appellieren wir an die Bürger, geschlossenen Räume nur mit Mundschutz zu betreten“, fügte er hinzu.
Mittlerweile sind auch die zweite und dritte Phase detailliert ausgearbeitet und sollen in den kommenden Tagen veröffentlich werden.
Während ein Teil der Bürger die Lockerung der Maßnahmen nicht hinterfragt, treffen einige Entscheidungen bei vielen auf Unverständnis.
Eine Entscheidung ist die sogenannte Sonntagsruhe, die zwar in vielen Staaten Europas herrscht, jedoch bisher nicht in Kroatien. Viele sehen darin eine Werbekampagne der Regierung für die diesjährigen Parlamentswahlen. Laut Gesundheitsminister Vili Beroš, soll dies aber nur vorläufig so bleiben. Auch die Aufhebung des Versammlungsverbotes in Kirchen, Synagogen und anderen Glaubenseinrichtungen stößt auf Kopfschütteln. Bereits während der strikten Maßnahmen gab es vereinzelte Fälle wo Priester ihre Gemeinde zur heiligen Messe riefen.
„Auch für Kirchen gelten die gleichen Regeln. Wir haben eine physische Distanz von zwei Metern vorgeschrieben und natürlich ist die Anzahl der Personen abhängig von der Quadratmeterzahl. Was für große Läden gilt, wird auch für Kirchen gelten“, so Capak. Wer und wie die Glaubenseinrichtungen kontrollieren wird wurde jedoch nicht gesagt.
Quelle: HRT