Die kroatische Wirtschaft dürfte im Jahr 2025 um rund drei Prozent wachsen und im darauffolgenden Jahr um weitere 2,8 Prozent zulegen. Gleichzeitig wird sich die Inflation nach 3,7 Prozent im laufenden Jahr zwar abschwächen, mit prognostizierten 3,1 Prozent im Jahr 2026 jedoch weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau bleiben. Das geht aus den jüngsten Prognosen der Chefökonomen der vier größten kroatischen Banken hervor, die im Rahmen der aktuellen Ausgabe der „HUB Izgledi“ (HUB-Ausblicke) am Freitag veröffentlicht wurden.
Die Einschätzungen zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Jahr 2025 bewegen sich in einem engen Korridor zwischen drei und 3,2 Prozent. Als wichtigste Wachstumstreiber nennen die Ökonomen die staatlichen Ausgaben sowie die Investitionstätigkeit. Demgegenüber hat sich das Wachstum des privaten Konsums deutlich verlangsamt: Nach rund sechs Prozent im Jahr 2024 dürfte es 2025 nur noch 2,8 Prozent betragen. Der Export wirkte mit einem realen Wachstum von lediglich zwei Prozent sogar bremsend – vor allem infolge eines Rückgangs der Dienstleistungsexporte im dritten Quartal.
Vor dem Hintergrund, dass die kroatische Regierung für das kommende Jahr ein BIP-Wachstum von 2,7 Prozent prognostiziert, bestätigen die Bankökonomen mit ihrer durchschnittlichen Schätzung von 2,8 Prozent grundsätzlich die Glaubwürdigkeit der staatlichen makroökonomischen und fiskalischen Planungen. Gleichzeitig weisen sie jedoch auf eine größere Spannbreite der Erwartungen hin: Diese reicht von 2,6 Prozent beim größten Pessimisten bis zu 3,2 Prozent beim größten Optimisten, so der kroatische Bankenverband HUB.
Auch für das Jahr 2026 bleiben Investitionen mit einem erwarteten Zuwachs von 4,8 Prozent der wichtigste Wachstumsmotor. Der private Konsum soll um 2,7 Prozent steigen. Die staatlichen Ausgaben hingegen dürften sich deutlich verlangsamen und nur noch um 2,9 Prozent zulegen, nachdem sie 2025 noch um rund vier Prozent gewachsen waren. Der Export soll sich leicht erholen und ein Wachstum von 2,5 Prozent erreichen, prognostizieren die Ökonomen.
Auf der Inflationsseite erwarten die Experten nach den 3,7 Prozent im laufenden Jahr eine Abschwächung, jedoch kein rasches Abklingen des Preisdrucks: Für 2026 wird weiterhin eine hohe Inflationsrate von 3,1 Prozent veranschlagt.