Von München nach Trogir: Familie Senjak erfüllt sich den Traum von der Rückkehr in die Heimat

Kroatien steht vor einer grossen demografischen Herausforderung: Das Land braucht dringend mehr Geburten und die Rückkehr ausgewanderter Kroaten. Jährlich kehren rund 10.000 Auswanderer in die Heimat zurück – unterstützt durch staatliche Förderprogramme. 

So auch, die Familie Senjak, die die Grossstadt München gegen das Küstenstädtchen Trogir getauscht haben. Nach vier Jahrzehnten kehrte Petra Senjak mit ihren drei Söhnen vor vier Jahren nach Kroatien zurück. 

"Wir wussten schon lange, dass wir zurückkehren wollen. Die Corona-Pandemie hat uns den entscheidenden Impuls gegeben. Die Kinder und ich sind nach Trogir gezogen, um hier zu leben", erzählt Petra.

Auch ihr Ehemann Dominik brachte seinen Job mit. In Split führt er nun eine Reifenwerkstatt.

"Das ist mein Lebenstraum, den ich mir endlich erfülle. Ich wollte immer zurückkehren. Ich habe ihnen gesagt: Ich habe euch alle hierhergebracht, jetzt fehle nur noch ich. Den Rest meines Lebens möchte ich in der Heimat verbringen", erklärt Dominik Senjak.

Das Leben in Kroatien empfinden die Senjaks als deutlich ruhiger als in Deutschland. Die Umstellung fiel leichter als gedacht.

"Ich habe mich schnell eingelebt. Alle haben mich freundlich aufgenommen, sogar als ‚Schwaben‘ – und das ist wirklich schön. Ich hätte nicht gedacht, dass es hier so einfach sein würde", sagt Karlo Senjak. 

"Ich habe schnell Freunde, Schule und Sport gefunden. Alles ist entspannter und nicht so hektisch», fügt Marino hinzu.

Weltweit leben mehr als 3 Millionen Kroaten im Ausland – mehr als in Kroatien selbst. Das Ministerium für Demografie und Zuwanderung betont: Schon die Rückkehr eines Zehntels wäre ein grosser Gewinn für das Land. 

Rückkehrer wie die Senjaks werden vom Staat aktiv unterstützt:

• Fünf Jahre lang sind sie von der Einkommensteuer befreit. 
• Zuschüsse für Unternehmensgründungen in geförderten Regionen. 
• Unterstützung durch das Programm „Ich wähle Kroatien“ des Arbeitsvermittlungsdienstes.

Rund 70 Prozent der Rückkehrer kommen aus Deutschland, vor allem Handwerker.  Das Ministerium kündigt eine neue digitale Plattform an, auf der Rückkehrer künftig alle wichtigen Informationen an einem Ort finden werden.