Die Stimme Kroatiens

13:24 / 18.12.2025.

Autor: Antunela Rajič

Neue Regeln für ausländische Arbeitskräfte: Kroatien verschärft Kontrollen, Gesundheitsauflagen und Sprachanforderungen

Neue Regeln für ausländische Arbeitskräfte
Neue Regeln für ausländische Arbeitskräfte
Foto: Hrvoje Jelavic / Pixsell

Kroatien stellt sein System für die Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften neu auf. Weniger Bewilligungen, mehr Kontrollen, strengere Gesundheitsauflagen und ein stärkerer Fokus auf Sprachkenntnisse prägen die jüngsten Änderungen im Ausländergesetz. Behördenvertreter und Expertinnen erklärten in der HRT-Sendung U mreži Prvog, was sich konkret verändert – und weshalb.


Laut Ivan Vidiš, Staatssekretär im Arbeits- und Rentenministerium, hat Kroatien im Vergleich zum Vorjahr 17 Prozent weniger Arbeitsbewilligungen ausgestellt. Gleichzeitig sei die Zahl der bei der Rentenversicherung gemeldeten Arbeitskräfte um 10 Prozent gestiegen.


Vidiš führt dies auf verbesserte Kontrollen, weniger Schwarzarbeit und aufmerksamer planende Arbeitgeber zurück: 

„Wir haben das System gereinigt, unfaire Konkurrenz eingedämmt und ein klareres Regelwerk geschaffen – für Arbeitgeber wie für ausländische Arbeitskräfte.“


Rund 40 Prozent aller aktuellen Bewilligungen sind Verlängerungen – ein Zeichen, dass der kroatische Arbeitsmarkt weniger kurzfristig und stabiler mit ausländischen Fachkräften plant.


Anita Mandić, Leiterin der Abteilung für Gesetzgebung und Visa, bestätigte einen moderaten Rückgang der ausgestellten Bewilligungen. 

Bislang wurden rund 67'000 Aufenthalts- und Arbeitsbewilligungen ausgestellt. Von insgesamt 260'000 eingereichten Anträgen wurden 167'000 bewilligt.


Stark gestiegen ist die Zahl der Verlängerungen: 

69'000 Verlängerungen

79'000 neue Arbeitsbewilligungen

20'000 Bewilligungen für Saisonarbeit


Neue Gesundheitsanforderungen stehen kurz vor der Einführung. Gemäss Miroslav Venus, Präsident des kroatischen epidemiologischen Verbands, soll künftig jede Drittstaatsbürgerin und jeder Drittstaatsbürger für den ersten temporären Aufenthalt folgende Dokumente vorlegen: eine Gesundheitsbescheinigung, sowie einen Nachweis über den Impfstatus, nicht älter als 90 Tage. 


Ein weiterer Schwerpunkt der Reformen: Sprachkenntnisse. Vidiš kritisiert, dass bisherige, aus EU-Mitteln finanzierte Kurse kaum genutzt wurden: 

„Das Bewusstsein für die Bedeutung der kroatischen Sprache fehlt vielerorts. Doch die Bevölkerung erwartet zu Recht zumindest grundlegende Sprachkenntnisse.“


Mit dem Ausbau der Sprachprogramme will die Regierung das Zusammenleben verbessern und die Integration fördern.


Die meisten Bewilligungen in diesem Jahr gingen an Staatsangehörige aus: Bosnien und Herzegowina – ca. 32'000, 

Nepal – 31'000, Serbien – ca. 24'000, Philippinen – ca. 17'000. 

 


Das Ziel sei, so Vidiš, ein geordnetes Arbeitsumfeld – nicht primär für ausländische Arbeitskräfte, sondern für die kroatische Gesellschaft insgesamt.

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