Die Stimme Kroatiens

11:01 / 11.07.2024.

Autor: Natali Tabak Gregorić

Kroatien wird ab nächstem Jahr wieder Militärdienst einführen

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Foto: Davorin Visnjic / PIXSELL

Das kroatische Verteidigungsministerium arbeitet an Änderungen des Verteidigungsgesetzes und des Gesetzes über den Dienst in den Streitkräften, da Kroatien ab dem nächsten Jahr den Militärdienst wieder einführt. Wird der Militärdienst zwei oder drei Monate andauern? Was wird das ganze Kosten? Darüber und über verwandte Themen sprachen in der HRT-Sendung „U mreži Prvog“der Vorsitzende des parlamentarischen Verteidigungsausschusses, Arsen Bauk von der SDP, Ante Deur von der HDZ und der Militäranalyst Professor Marinko Ogorec.

Arsen Bauk betonte, dass Kroatien immer noch am Konzept einer Berufsarmee festhält. Wie er sagt, werden einige Soldaten, die in den Streitkräften bleiben wollen, nach der Ausbildung sicherlich bleiben. Der Rest wird sein ziviles Leben mit bestimmten Kenntnissen, die er in zwei oder drei Monaten erwerben wird, fortsetzen.



Auf die Frage, wie viele junge Menschen pro Jahr zum Militärdienst gehen könnten und ob Kroatien die Kapazitäten hätte, sie auszubilden, antwortete Ante Deur:

„Ich glaube, dass wir gute Offiziere und Unteroffiziere haben; wir haben auch Kasernen, die gut sind. Daher haben wir keinen Grund zur Angst. Die Armee hat ihr eigenes Arbeitssystem, das ist gut so.“


Ogorec glaubt, dass es jetzt offensichtlich ist, dass der Militärdienst nicht hätte abgeschafft werden dürfen.


„Es wäre gut, wenn der Militärdienst als solcher bestehen geblieben wäre. Die kroatischen Streitkräfte haben fünfeinhalb Monate Zeit, um mit einem neuen aktiven Militärdienst zu beginnen. Wie dies umgesetzt wird, bleibt abzuwarten“, sagte er.


Er betonte weiter, dass 2-3 Monate für die Grundausbildung ausreichen.



Bauk bestätigte dies und wies darauf hin, dass die Aktivierung des Militärdienstes die Zahl der Berufssoldaten erhöhen sollte.



Er sagte, dass der Verteidigungsausschuss noch keine einzige Sitzung zu diesem Thema abgehalten habe, weil dies die Dynamik der Regierung sei.


Bauk kommentierte zudem, dass die Zahl der Wehrpflichtigen, die sich den kroatischen Streitkräften anschließen würden, im Moment im 'freiwilligen Militärdienst' fehle.


Die Einbeziehung einer größeren Anzahl junger Männer und Frauen würde die Chancen erhöhen, Mitglieder der kroatischen Streitkräfte zu erhöhen, sagte er.


„Der Präsident sagte neulich, dass uns 4.000 Soldaten fehlen, und niemand hat diese Information bestritten. Es gibt mehr Unteroffiziere und Offiziere in der Armee als Soldaten.“ Dies seien Themen, die berücksichtigt werden müssten, mahnte Bauk.



Was den zivilen Militärdienst betrifft, so betonte Deur, dass das Ministerium entscheiden werde, wie er durchgeführt werde. Er ist sich bewusst, dass es sich um wichtige Informationen handelt, und betont, dass sie "zeitnah mitgeteilt werden".


Im Jahr 2008 beriefen sich bis zu 90 Prozent der jungen Menschen auf die Wehrdienstverweigerung. Es stellt sich nun die Frage, wie junge Menschen heute auf den Militärdienst reagieren würden, bzw. oder ob sie genauso wie 2008 reagieren würden.



Marinko Ogorec erklärte seinerseits, dass es keinen zivilen Militärdienst gibt und dass das unsere Erfindung ist, die sich an uns rächt und die ganze Situation bagatellisiert.



Was die Wehrpflicht für Frauen und Männer betrifft, kommentierte der Militäranalyst:

"Ich sehe keinen Grund, warum Frauen keinen Militärdienst leisten sollten“.



Deur fügt hinzu, dass Frauen sich für den Wehrdienst in Zukunft anmelden können. Er wies auch darauf hin, dass es im Heimatkrieg viele Frauen gab, die an Kampfhandlungen teilnahmen.



Autor:V.K./U mreži Prvog/HR/HRT


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