Erfinder Franjo Brozinčević bekommt in der Schweiz ein Museum

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts war der Erfinder und Konstrukteur von Automotoren Franjo Brozinčević einer der ersten Innovatoren in der europäischen Autoindustrie. Er zählt zu den verdienstvollsten Persönlichkeiten in der Geschichte der schweizerischen Kraftfahrzeugindustrie. 

Vor mehr als einem Jahrhundert konstruierte Franjo Brozinčević das Schweizer Auto "Franz".

Angespornt von seinem Streben nach Fortschritt und Innovationen, die er leider nicht zu Hause realisieren konnte, machte er sich auf die Suche nach Möglichkeiten in Österreich und Deutschland und landete schließlich in der Schweiz.

So kam er in die Gemeinde Wetzikon, in eine ehemalige Motorenfabrik, wo er erste Erfahrungen im Motorenbau sammelte. Danach arbeitete er in der Motorenfabrik Martini, aber als ihm alles zu viel wurde, entschied er sich, sich selbstständig zu machen. In seiner kleinen Werkstatt in Zürich begann er, Fahrzeugreparaturen durchzuführen. Durch Zufall erhielt er einen Auftrag von der Schweizerischen Post, um Postfahrzeuge herzustellen, da sie sehr empfindlich waren und oft repariert werden mussten. 

Seine Werkstatt entwickelte sich zu einer führenden mittel-europäischen Fabrik für Lastwagen, Busse, Trolleybusse und maßgefertigte Arbeitsmaschinen, die etwa 160 Fahrzeuge pro Jahr unter dem Namen FBW - Franz Brozinčević Wetzikon produzierte.

Brozinčević hatte drei Kinder: Frida, Franc, Paul und Max, und alle Söhne arbeiteten im Unternehmen. Da Franz Brozinčević 1933 recht jung starb, verkaufte sein Sohn Paul Brozinčević 1979 das Unternehmen, da er sah, dass es keine Zukunft für die Produktion von schweren Fahrzeugen in der Schweiz gab. FBW war immer ein kleines Unternehmen gewesen und er galt als der Rolls-Royce unter den Lastwagen.

Auch heute noch werden Fahrzeuge des Unternehmens Franz Brozinčević Wetzikon weltweit gefahren, von Costa Rica bis Kanada. Obwohl Brozinčević in Kroatien fast unbekannt ist, zeigt die Gründung des FBW-Museums zu seinen Ehren, wie sehr er in der Schweiz geschätzt wird.

Die Schweizer betrachten den Pionier der kroatischen Automobilindustrie als ihren eigenen, respektieren aber seine kroatische Herkunft. Kroatien muss ihn jedoch noch kennenlernen.