Die Stimme Kroatiens

18:17 / 10.11.2025.

Autor: Martina Perković

Kroatien startet eigene Produktion von Zellimmuntherapie

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Ljekarna
Foto: Sanjin Strukic / PIXSELL

Kroatien steht kurz vor dem Start der heimischen Produktion von Zellimmuntherapien zur Behandlung von Leukämie, Lymphomen und Autoimmunerkrankungen. Die ersten Patientinnen und Patienten könnten die sogenannte CAR-T-Zelltherapie bereits Mitte nächsten Jahres erhalten, teilte die Klinik für Kinderkrankheiten Zagreb am Montag mit.

Das Projekt wird von der Stiftung Zora geleitet, während im Universitätsklinikum Sestre milosrdnice die Produktion der CAR-T-Zellen validiert wird. Diese hochmoderne Therapie gilt als eine der fortschrittlichsten Behandlungsformen bei schweren hämatologischen und immunologischen Erkrankungen.


Laut Projektleiter Mladen Merćep startet in den kommenden Monaten die Ausstattung der Labore und die Schulung des Personals. In rund einem halben Jahr sollen die ersten Präparate bereitstehen. Die Stiftung arbeitet dabei mit der US-Organisation Caring Cross zusammen, die die notwendigen genetischen Vektoren liefert.


Die neue Produktion soll die Wartezeit für Patientinnen und Patienten auf etwa sieben Tage verkürzen und die Kosten um bis zu 80 Prozent senken.


„Diese Therapie ist nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart“, sagte Iva Hojsak, kommissarische Direktorin der Kinderklinik Zagreb.


Bislang konnten in Kroatien nur rund zehn Patientinnen und Patienten pro Jahr behandelt werden – meist in späten Krankheitsphasen. Durch die eigene Herstellung soll die Therapie künftig bereits in frühen Stadien eingesetzt werden, erklärte Petar Gaćina vom KBC Sestre milosrdnice.


Betroffene und Patientenvereine äußerten große Hoffnung. Zdenka Tomljenović, die CAR-T-Therapie im Ausland erhielt, bezeichnete sie als „zweite Chance auf Leben“.


Die Stiftung Zora sammelt mit der Kampagne „Umjesto jedne kave doniraj za život“ („Spende Leben statt einer Tasse Kaffee“) Spenden zur weiteren Finanzierung des Projekts.


Das Vorhaben gilt als wichtiger Schritt für die kroatische Medizin hin zu modernen, personalisierten Therapien, die künftig auch im eigenen Land – und kostenlos – verfügbar sein sollen.

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