Kroatiens Außenminister begrüßt Festnahme mutmaßlichen Kriegsverbrechers in Montenegro

Der kroatische Außen- und Europaminister Gordan Grlić Radman hat die Festnahme von Milorad Kovačević in Montenegro begrüßt. Kovačević wird von Kroatien wegen des Verdachts auf ein Kriegsverbrechen an Kriegsgefangenen gesucht.

„Wir begrüßen die Festnahme von Milorad Kovačević in Montenegro auf Ersuchen der Republik Kroatien sowie die Zusammenarbeit der zuständigen Behörden beider Staaten in diesem Fall“, schrieb Grlić Radman auf der Plattform X.

Die montenegrinische Polizei hatte am Freitag den 61-jährigen M. K. festgenommen, wie es in einer offiziellen Mitteilung heißt. Kroatien fahndet nach ihm wegen des strafrechtlichen Verdachts eines Kriegsverbrechens gegen Kriegsgefangene aus dem Kroatienkrieg.

Grlić Radman betonte zudem, dass Kroatien in ständigem Kontakt mit den zuständigen Institutionen Montenegros stehe, um die Auslieferung Kovačevićs voranzubringen.

„Dies bestätigt, dass Kriegsverbrechen aus dem Heimatkrieg nicht verjähren und dass die Regierung der Republik Kroatien die konsequente Zusammenarbeit mit allen Partnern bei deren strafrechtlicher Verfolgung und Bestrafung fortsetzen wird – unabhängig davon, wo sich die Täter aufhalten“, erklärte der Minister.

Nach Angaben der montenegrinischen Polizei wurde Kovačević in der Gemeinde Zeta, unweit von Podgorica, lokalisiert. Nach seiner Festnahme wurde er dem Ermittlungsrichter des Obergerichts in Podgorica vorgeführt, der über das weitere Vorgehen entscheidet.

Der Fall unterstreicht die fortgesetzte regionale Zusammenarbeit bei der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen aus den 1990er-Jahren und die Entschlossenheit Kroatiens, mutmaßliche Täter auch Jahrzehnte später zur Verantwortung zu ziehen.