Die Polizei in Zagreb hat eine 69-jährige österreichische Hebamme festgenommen, nachdem eine Hausgeburt tragisch endete.
17:12 / 08.09.2025.
Autor: Tonči Petrić
Autor:
Tonči Petrić
Veröffentlicht:
08. September 2025, 17:12
Die Polizei in Zagreb hat eine 69-jährige österreichische Hebamme festgenommen, nachdem eine Hausgeburt tragisch endete.
Die Frau betreute vor zwei Nächten eine 42-jährige Mutter bei der Geburt von Zwillingen, doch eines der Babys überlebte nicht. Das zweite Kind liegt im Krankenhaus. Ärzte bestätigten, dass sowohl das Baby als auch die Mutter stabil seien.
„Sie kamen am Freitagmorgen gegen 6 Uhr per Rettungswagen. Die Frau hatte starke Blutungen aufgrund einer zurückgebliebenen Plazenta. Sie wurde sofort in den Operationssaal gebracht. Das lebende Baby kam unmittelbar in unsere Neonatologie-Station“, erklärte Dr. Trpimir Goluža, Gynäkologe und Geburtshelfer am Universitätsklinikum Zagreb.
Die Hebamme befindet sich weiterhin in Polizeigewahrsam, ihr wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Der Fall wirft erneut ein Schlaglicht auf die rechtliche Unsicherheit bei Hausgeburten in Kroatien: Sie sind nicht verboten, jedoch auch nicht geregelt.
„Soweit wir wissen, war dies eine geplante Hausgeburt. Das ist eine Grauzone, da wir keine Daten über Hausgeburten haben. Meist erfahren wir erst davon, wenn Komplikationen auftreten und die Mutter in unsere Obhut kommt“, so Goluža.
Er betonte: „Der einzige wirklich sichere Ort für eine Geburt ist ein spezialisiertes Krankenhaus. Dort haben wir die nötige Ausstattung, um Mutter und Kind während des gesamten Prozesses zu überwachen und im Notfall sofort chirurgisch eingreifen zu können.“
Laut Maja Rečić, Geschäftsführerin des Kroatischen Verbands zur Förderung der Hebammenarbeit, liegt die Verantwortung bei Hausgeburten, sobald etwas schiefgeht, ausschließlich bei der Familie und der Hebamme.
„Sollten in Kroatien Richtlinien erstellt werden, würden sie sicher festlegen, welche Frauen zu einer Hausgeburt berechtigt sind. Eine Zwillingsschwangerschaft wäre dabei keine Option, da sie mit höheren Risiken verbunden ist und unter kontrollierten Bedingungen in einem Krankenhaus erfolgen muss“, betonte Rečić.
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