Die Stimme Kroatiens

19:22 / 09.10.2025.

Autor: Tonči Petrić

Kroatien erwägt Einstieg bei serbischer Ölindustrie NIS

Wirtschaftsminister Ante Šušnjar
Economy Minister Ante Šušnjar
Foto: HTV / HRT

Der kroatische Wirtschaftsminister Ante Šušnjar erklärte, dass Kroatien bereit sei, in die Eigentümerstruktur der Serbischen Ölindustrie (NIS) einzutreten, um die Geschäftskontinuität des kroatischen Pipelinebetreibers JANAF zu sichern. Eine Dominanz auf dem serbischen Einzelhandelsmarkt sei jedoch nicht das Ziel.

Das serbische Ölunternehmen Naftna industrija Srbije (NIS), das mehrheitlich im Besitz Russlands ist, hat keine weitere Ausnahme von den US-Sanktionen gegen den russischen Energiesektor erhalten. Zwar verfügt JANAF bis zum 15. Oktober über eine Transportlizenz, doch der Ölfluss nach Serbien ist bereits eingestellt. NIS wurde sanktioniert, weil 56 Prozent seines Eigentumsanteils von russischen Unternehmen gehalten werden, die mit Gazprom verbunden sind.


In diesem Zusammenhang erinnerte der kroatische Premierminister Andrej Plenković daran, dass die Adriatische Pipeline derzeit nicht in der Lage ist, Rohöl zur Raffinerie in Pančevo in Bosnien-Herzegowina zu transportieren, was bisher problemlos möglich war. Plenković wies darauf hin, dass JANAF die einzige Pipeline ist, die die Raffinerie beliefert, und Kroatien dabei eine wichtige Rolle spielt


Wirtschaftsminister Šušnjar betonte, dass für JANAF keine Verluste entstünden, sondern lediglich entgangene Gewinne. Das Unternehmen arbeite kontinuierlich an der Diversifizierung seiner Geschäfte.


Mit Blick auf die Versorgungssicherheit Ungarns und der Slowakei wies der Minister Befürchtungen zurück: „Kroatien ist ein verlässlicher Partner von EU und NATO und hat in seine Infrastruktur investiert. Sobald die Bedingungen es erlauben, können wir ausreichend Öl nach Ungarn, die Slowakei und Serbien liefern.“


Der Wirtschaftsminister verwies auch auf die Pläne der Republik Kroatien für eine mögliche Übernahme von NIS und betonte, dass der Staat für einen solchen Schritt bereit sei.„Unsere Hand ist ausgestreckt – wenn dies die Lösung ist, sind wir auch für diese Option bereit, um die Kontinuität des JANAF-Geschäfts zu sichern und die Interessen des Unternehmens zu schützen, das seit 40 Jahren eng mit NIS verbunden ist“, sagte er.


Dies würde, wie er hervorhob, die Position sowohl Serbiens als auch Kroatiens erheblich erleichtern.


„Ich möchte auch darauf hinweisen, dass die Raffinerie in Pančevo 20 Prozent des Marktes für Derivate in Bosnien-Herzegowina versorgt. Das stellt auch für Bosnien-Herzegowina eine zusätzliche Herausforderung dar. Bis Ende des Monats erwarten wir zudem die Fertigstellung der Modernisierung der Raffinerie in Rijeka, wodurch die Kapazitäten steigen würden – auf diese Weise könnten wir Bosnien-Herzegowina und teilweise auch Serbien unterstützen“, fügte Šušnjar hinzu.


Quelle: HRT

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