Die Stimme Kroatiens

16:55 / 12.11.2025.

Autor: Martina Perković

Dritter Tag des Zagreb Film Festivals: Zwei kroatische Premieren und starke internationale Beiträge

ZFF
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Foto: Slavko Midzor / Pixsell

Im Rahmen des Hauptwettbewerbs am dritten Tag des diesjährigen Zagreb Film Festivals (ZFF) feiern zwei Filme ihre kroatische Premiere: „Oprosti, ljubavi“ („Sorry/Thank You“) der US-Regisseurin Eva Victor und „Vjetre, pričaj sa mnom“ („Wind, Talk to Me“) des serbischen Regisseurs Stefan Đorđević.

Der warmherzige und ungewöhnlich humorvolle Film „Oprosti, ljubavi“ erzählt die Geschichte von Agnes, die sich mit Unterstützung ihrer engen Freundin Lydia von einem traumatischen Erlebnis erholt. Der Spielfilmdebüt der amerikanischen Regisseurin wird im CineStar Branimir gezeigt. Die abendliche Vorführung des bei Sundance mit dem Preis für das beste Drehbuch ausgezeichneten Films findet im Rahmen des interkulturellen Programms „Dobro došli na ZFF“ („Willkommen beim ZFF“) statt – in englischer Originalsprache mit kroatischen und ukrainischen Untertiteln.


Der Film „Vjetre, pričaj sa mnom“, der beim diesjährigen Sarajevo Film Festival präsentiert wurde, stammt vom serbischen Regisseur Stefan Đorđević und wurde ursprünglich in Rotterdam uraufgeführt. Das Werk verbindet Fiktion und Autobiografie, indem der Autor seine eigenen Erfahrungen nach dem Tod seiner Mutter künstlerisch verarbeitet. Nach der Vorführung ist ein Gespräch mit der Filmcrew geplant – darunter Regisseur Đorđević, Produzentin Dragana Jovović, Cutter Tomislav Stojanović, Kameramann Marko Brdar und Hauptdarsteller Budimir, der zugleich der Großvater des Regisseurs ist.


Im selben Kino wird um 18 Uhr der Film „Christy“ des irischen Regisseurs Brendan Canty gezeigt. Der Beitrag, der bei der Berlinale den Grand Prix der internationalen Jury im Programm Generation 14plus gewann, erzählt die Geschichte des 17-jährigen Christy, der nach seiner Entlassung aus einer Pflegefamilie zu seinem entfremdeten Bruder Shane zieht. Der Film wird im Rahmen des Programms Netzwerk der Festivals der Adriatischen Region gezeigt und konkurriert zudem um den PLUS-Preis der Jugendjury.


Das Kino Kinoteka zeigt „Infiltratorica“ („Die Infiltratorin“), einen spannenden Politthriller über eine Geheimagentin, die sich in eine baskische Separatistengruppe einschleust. Nach der Vorführung haben die Zuschauer die Gelegenheit, die spanische Regisseurin Arantxa Echevarría kennenzulernen. Der Film gewann bei der 39. Verleihung der Goya-Preise – dem spanischen Pendant zu den Oscars – die Auszeichnungen für den besten Film und die beste Hauptdarstellerin (Carolina Yuste).


Im Museum für zeitgenössische Kunst (MSU) läuft im Programm Ponovno s nama („Wieder mit uns“) der letzte Teil der Trilogie des norwegischen Regisseurs Dag Johan Haugerud, „Snovi“ („Träume“), ein Film über eine 17-Jährige und eine verbotene Liebe. Das Werk ist der erste norwegische Gewinner des Goldenen Bären in der Geschichte der Berlinale.


Anschließend folgt „Maldoror“ von Fabrice du Welz, inspiriert vom wahren Fall des berüchtigten belgischen Serienmörders Marc Dutroux – ein intensiver Einblick in die harte Realität der Ermittlungsarbeit in Belgien.


Die Abendstunden im CineStar Branimir sind für den bewegenden Film „Glas Hind Rajab“ („Die Stimme von Hind Rajab“) der tunesischen Regisseurin Kaouther Ben Hania reserviert. Der Film erzählt die wahre Geschichte des gleichnamigen sechsjährigen Mädchens, das während israelischer Angriffe in einem Auto gefangen ist. Das Werk, das bei den Filmfestspielen von Venedig mehrfach ausgezeichnet wurde, darunter mit dem Großen Preis der Jury, ist der tunesische Oscar-Beitrag. Der gesamte Erlös der Ticketverkäufe wird an humanitäre Ärzteorganisationen in Gaza gespendet.


In der Kinoteka wird am Abend ein weiterer Block der Kurzfilmkonkurrenz gezeigt, darunter zwei kroatische Beiträge: „Poluotok“ („Halbinsel“) von David Gaša und „Priroda i poezija“ („Natur und Poesie“) von Jasna Safić. In der internationalen Sektion laufen „Pas i vuk“ („Hund und Wolf“) von Terézia Halamová, „Bog se srami“ („Gott schämt sich“) von Jocelyn Charles und „Krv“ („Blut“) von Joaquín León.


Das KIC (Kulturno informativni centar) wird während des 23. ZFFs täglich ab 19:30 Uhr zum zentralen Treffpunkt des Programms Festival unter dem Scheinwerfer. Heute Abend steht eine Auswahl von Kurzfilmen des Internationalen Filmfestivals Toronto (Short Cuts) auf dem Programm. Der Eintritt ist frei.


Das Industrieprogramm am Mittwoch bietet zudem einen Vortrag von Martina Petrović, Leiterin des DKE MEDIA-Büros Kroatien, über neue Ausschreibungen zur Entwicklung audiovisueller Projekte für das Jahr 2026. Die Präsentation „Kreatives Europa MEDIA – Was ist neu in den Entwicklungsaufrufen 2026?“ richtet sich an Produzenten, Drehbuchautoren und Filmemacher, die an europäischen Finanzierungsquellen interessiert sind.

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