Die Stimme Kroatiens

19:00 / 07.08.2025.

Autor: Tonči Petrić

Umweltinspektion überwacht Arbeiten an italienischem Schiff „Moby Drea“

Italienisches Schiff „Moby Drea“
Moby Drea
Foto: Ivo Cagalj / Pixsell

In der Werft von Brodosplit in Split sorgt derzeit ein aus Italien stammendes Passagierschiff für wachsende Besorgnis bei Behörden und Bevölkerung: Die „Moby Drea“ soll von asbesthaltigen Platten befreit werden – eine Maßnahme, die unter strenger Aufsicht der kroatischen Umweltschutzinspektion steht.

Die Behörden haben das Unternehmen Brodosplit bereits gewarnt: Die Entsorgung von Asbestabfällen auf kroatischem Boden ist gesetzlich untersagt.


Arbeiten bisher nicht begonnen – Behörden überwachen jede Phase


Zwar wurde die eigentliche Demontage der gefährlichen Materialien bislang nicht gestartet, jedoch laufen laut Angaben der Staatlichen Inspektion derzeit vorbereitende Arbeiten an Bord – etwa die Verlagerung von Einbauten und Mobiliar.


Die Asbestplatten an Bord der „Moby Drea“ gelten als gefährlicher Abfall, dessen Transport und Entsorgung strengen Regeln unterliegt. Die Umweltschutzinspektion beruft sich dabei auf das kroatische Abfallwirtschaftsgesetz und die EU-Verordnung Nr. 1013/2006 über die Verbringung von Abfällen. Diese schreibt eine vorherige Notifizierung und Genehmigung durch die zuständige Behörde vor.


„Die Asbestplatten, die vom Schiff entfernt werden sollen, stellen gefährlichen Abfall dar. Eine Entsorgung in Kroatien ist nicht erlaubt. Wir setzen unsere Kontrollmaßnahmen fort, um die öffentliche Gesundheit, die Umwelt und die Interessen der Republik Kroatien zu schützen“, so die offizielle Mitteilung der Inspektion.


Ziviler Widerstand wächst: Bürgerinitiative ruft zu Protest auf


Die zunehmende Kritik aus der Bevölkerung lässt ebenfalls nicht nach. Die Bürgerinitiative **„Zdravi Split“ (zu Deutsch: „Gesundes Split“) **fordert den sofortigen Abzug der „Moby Drea“ aus dem Hafen. Sie ruft zu einem neuen Protest am kommenden Montag um 11 Uhr an der Uferpromenade Matejuška auf.


Eine weitere Pressekonferenz der Initiative ist für Freitag angesetzt. Dort sollen neue Informationen zur Asbestproblematik sowie Details zum bereits dritten Bürgerprotest bekannt gegeben werden.


Politischer Druck steigt


Der Fall sorgt nicht nur in Split für Schlagzeilen. Umweltorganisationen und lokale Politiker fordern mittlerweile eine transparente Aufklärung und internationale Zusammenarbeit im Umgang mit gefährlichem Schiffsabfall. Während Brodosplit bislang keine ausführliche Stellungnahme abgegeben hat, beobachten die kroatischen Behörden die Lage weiterhin mit Nachdruck. 


Quelle: HRT

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