Am Sonntag haben Angehörige der Opfer, Vertreter der kroatischen Gemeinschaft in Bosnien-Herzegowina sowie Aussenminister Gordan Grlić Radman an das Massaker von Uzdol erinnert. Vor genau 32 Jahren, am 14. September 1993, töteten Einheiten der bosniakischen Armee in dem Dorf im Norden der Herzegowina 41 Kroaten, darunter Frauen, Kinder und ältere Menschen.
Die Gedenkfeier begann mit dem Niederlegen von Kränzen und dem Entzünden von Kerzen. Im Memoriam-Zentrum in Uzdol hielt Pfarrer Damjan Soldo von der Kroatischen katholischen Mission in Innsbruck die Messe.
Grlić Radman rief dazu auf, die Verantwortlichen endlich vor Gericht zu stellen. „Die Befehlsgeber dieses Verbrechens sind noch immer nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Es ist notwendig, sich der Vergangenheit zu stellen, um den Opfern gerecht zu werden und eine gerechtere Zukunft aufzubauen“, schrieb er auf X.
Auch der stellvertretende Verteidigungsminister von BiH, Slaven Galić, zeigte sich enttäuscht, dass die Opfer von Uzdol bis heute keine Gerechtigkeit erfahren haben. Zwar wurde 2021 der Kommandant Enver Buza zu acht Jahren Haft verurteilt, weil er die Täter nicht bestraft hatte. Doch die Familien kritisieren, dass die eigentlichen Täter und Auftraggeber bislang nicht belangt wurden.
Zum Gedenken an die Opfer steht im Memoriam-Zentrum ein grosses Holzkreuz mit 41 kleinen Kreuzen, auf denen die Namen, Geburts- und Todesdaten der Ermordeten eingraviert sind.