Unternehmer beurteilen die Wirtschaftslage in Kroatien trotz der komplexen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv. Einschätzungen für 2023 sind pessimistisch.
21:02 / 16.05.2023.
Autor: Tonči Petrić
Autor:
Tonči Petrić
Veröffentlicht:
16. Mai 2023, 21:02
Unternehmer beurteilen die Wirtschaftslage in Kroatien trotz der komplexen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv. Einschätzungen für 2023 sind pessimistisch.
Die Deutsch-kroatische Industrie und Handelskammer hat am Montag in Zagreb die Ergebnisse ihrer jährlichen Konjunkturumfrage herausgegeben.
Die Analyse der diesjährigen Konjunkturumfrage, die die Deutsch-Kroatische Industrie- und Handelskammer zum 18. Mal durchführt, ergab bei 141 Unternehmen, dass mehr als 80 % der Unternehmen bereit sind, wieder in Kroatien zu investieren.
Die Tatsache, dass die Bereitschaft für eine erneute Investition in Kroatien auf demgleichen Niveau wie 2021 und 2022 geblieben ist, ist ein positiver Indikator.
Kroatien belegt bei der Attraktivität des Standorts für Investoren den hohen 5. Platz unter insgesamt 16 Ländern Mittel- und Osteuropas.
Fast 90 % der Unternehmer beurteilt die Geschäftslage in ihren eigenen Unternehmen trotz sehr komplexer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen als gut oder befriedigend. Die Geschäftserwartungen für 2023 sind deutlich schlechter und die Unternehmer pessimistisch – nur 23 % der Befragten erwarten 2023 eine Verbesserung der Wirtschaftslage.
Als größtes Geschäftsrisiko wird die Verfügbarkeit von Fachkräften genannt, gefolgt von den hohen Energie- und Rohstoffpreisen sowie den Arbeitskosten.
Das dritte Jahr in Folge wurden in Kroatien die Mitgliedschaft in der Europäischen Union, die Qualifikation der Arbeitnehmer und die akademische Ausbildung der Arbeitnehmer als positiv bewertet. Die Bekämpfung von Kriminalität und Korruption wird als größter Nachteil der Geschäftstätigkeit in Kroatien genannt, gefolgt von der Steuerbelastung, dem Steuersystem und der öffentlichen Verwaltung.
Fast 40 % der Befragten halten die Arbeit der derzeitigen kroatischen Regierung für schlecht und der gleiche Prozentsatz für zufriedenstellend.
Wichtigste Umfrageergebnisse
Wirtschaftliche Lage und Erwartungen für 2023
» 58 % der Befragten beurteilen die aktuelle Wirtschaftslage in Kroatien als zufriedenstellend. Nur 22 % der Befragten halten die Aussichten für die kroatische Wirtschaft in diesem Jahr für schlechter als im
Vorjahr. Im Vergleich zur letztjährigen Umfrage sind die Geschäftserwartungen der Unternehmer pessimistisch, und nur 23 % der Befragten erwarten 2023 eine Verbesserung der Geschäftslage im Vergleich zu 2022.
Standortqualität
» Kroatien gehört unter 16 Ländern Mittel- und Osteuropas zu den Top 5 attraktivsten Investitionsstandorten. Die Zahl der Unternehmen, die Kroatien erneut als Investitionsstandort wählen würden, beträgt 81 %, was fast dasselbe Ergebnis wie bei den Umfragen 2022 und 2021 ist. Risiken der wirtschaftlichen Entwicklung und Nachteile der Geschäftstätigkeit in Kroatien
» Als größtes Geschäftsrisiko wurden der Mangel an Fachkräften (51 %), der Anstieg der Energiepreise (48%) und die Arbeitskosten (41 %) genannt.
» Als 5 wichtigste begrenzende Faktoren für die Geschäftstätigkeit in Kroatien gaben die Unternehmer Folgendes an: unzureichende Bekämpfung von Korruption, Steuerbelastung, Steuersystem, öffentliche Verwaltung und Intransparenz des öffentlichen Vergabewesens. Krieg in der Ukraine und seine kurzfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen
» Die kurzfristigen wirtschaftlichen Folgen der russischen Invasion in die Ukraine spiegeln sich hauptsächlich in höheren Kosten für Energie, Rohstoffe und Vorleistungen (82 % der Befragten), Störungen in der der Lieferkette und Logistik (46 %), dem Mangel an Rohstoffen und Vorleistungen (27 %) sowie der erhöhten Rechtsunsicherheit (19 %) wider.
Beitritt Kroatiens zum Euro-Währungsgebiet und Schengen-Raum
» Die Unternehmer sind sehr optimistisch, was die wirtschaftlichen Folgen des Beitritts Kroatiens zum Euro-Währungsgebiet und Schengen-Raum betrifft. 71 % schätzen, dass sich die Geschäftslage im Euro Währungsgebiet positiv auf die Geschäftstätigkeit ihres Unternehmens auswirken wird, während 27 % dies zum Zeitpunkt der Umfrage nicht beurteilen können. 77 % der Befragten glauben, dass Kroatiens Beitritt zum Schengen-Raum positive Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit haben wird, während nur 0 % der Befragten die Folgen des Beitritts zum Schengen-Raum negativ bewerten.
Alle Ergebnisse der diesjährigen Umfrage können kostenlos von der Homepage der Deutsch-Kroatischen Industrie- und Handelskammer heruntergeladen werden:
https://kroatien.ahk.de/infocenter/konjunkturumfrage
Quelle: AHK Kroatien
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