Ich liebe es, Postkarten zu schreiben! Nicht nur, weil ich meine Gedanken ohnehin gerne festhalte, sondern auch des Schreibens an sich wegen. Ja, ich bin noch von der Sorte Mensch, die gerne Stift und Papier zur Hand nimmt, ob für Briefe, Notizen, Geschenke oder eben auch Postkarten. Und dabei verwende ich sogar oftmals noch die inzwischen wohl schon uralte Schreibschrift. Einfach toll, dieses Geschnörkel!
Meine Handschrift gleicht sogar der des Christkinds, ehrlich. Ich will ja nicht angeben, aber wahrscheinlich hatte ich deswegen im Schönschreiben stets eine Eins. Damals, zu meiner Grundschulzeit, wurde dies im Zeugnis noch separat bewertet. Ja, ich bin also wirklich schon so alt; oder wie mein Großer schon öfter ungläubig nachfragte, wenn er mein Geburtsjahr hörte: "Waas, Mama? 19 - HUNDERT?" - "Ja, mein Kind, ich komme aus einem anderen Jahrhundert, um genau zu sein, sogar aus einem anderen Jahrtausend.". Und damals hat man sich eben noch Botschaften per Hand geschrieben, wobei man im Gegensatz zum Chat neben Ästhetik auch noch auf eine korrekte Schreibweise geachtet hat. Man wollte sich ja nicht blamieren. Bei diversen Willst-Du-mit-mir-gehen-Zettelchen (sowas wie Tinder) oder in Poesie- und Freundschaftsalben, dem Pendant zum heutigen Facebook.
Aber zurück zur Postkarte. Es ist eigentlich egal, wo ich mich wie lange und warum aufhalte, das Postkartenschreiben gehört für mich dazu wie die Unterwäsche zum Gepäck. Wobei auch ich gestehen muss, dass ich diese regelrechte Familientradition aufgrund der Digitalisierung inzwischen selbst schon das ein oder andere Mal vernachlässigt habe. Dabei ist allein das Stöbern nach besonderen Motiven in meinen Augen schon ein Fest. Und sowieso suche ich immer ein paar mehr aus, als ich eigentlich tatsächlich verschicken möchte. So habe ich ausreichend Auswahl, da jeder Adressat natürlich eine zu ihm passende erhalten soll, was ich mir im Groben schon beim Stöbern im Geschäft überlege. Mit dieser Vorgehensweise scheine ich übrigens nicht alleine zu sein. So habe ich tatsächlich von meiner Familie zwei Jahre hintereinander dieselbe Postkarte aus Trogir erhalten. Es war wirklich Zufall, da sie genau wie ich stets mehrere Motive auswählen und diese beim Schreiben dann den jeweiligen Personen zuordnen. Ich musste sehr lachen damals und habe ihnen gleich bei Erhalt der Postkarte einen Beweis geschickt, wozu sich wiederum die digitale Sendung hervorragend eignete. Sie konnten es dennoch kaum glauben, dass sie offensichtlich stets von denselben Plätzchen angezogen werden. Aber das kennen wir ja alle, bedenken wir meine Liebeserklärung an Dalmatien im vergangenen Monat.
Auch beim Postkartenschreiben weiche ich von meinen Vorlieben ungerne ab. So gestalte ich dieses kleine Ritual unbedingt in aller Ruhe, am liebsten abends, wenn die Kinder im Bett sind, auf der Terrasse dem Zirpen der Grillen lauschend, den Tisch neben meinen geliebten Postkarten mit allerlei Genussmitteln eingedeckt. Wahrlich rundherum ein Genuss für mich! Genauso schön aber auch, wenn mir selbst neben Rechnungen mal etwas Handegschriebenes ins Haus flattert. Das kommt heutzutage doch viel zu selten vor. Wie schade eigentlich. Mehr Romantik, sage ich!
Viele von Ihnen sind sicherlich aktuell auf Heimatbesuch in Kroatien. Da wird die Familie besucht, eventuell auch Dinge rund um's Haus erledigt und einfach die vertraute heimische Luft geatmet. Wahrscheinlich nutzen Sie Ihren Kroatien-Aufenthalt gerade aber auch einfach zum Urlauben. Ganz gleich, wie Sie Ihre Reise auch verbringen mögen oder aus welchem Anlass, in Ihrem Zuhause in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder wo auch immer haben Sie bestimmt ebenfalls zahlreiche Verwandte und Freunde, die Sie gerade vermissen und freudestrahlend erwarten, wenn Sie wieder in Ihre dortige Heimat zurückkehren. Wenn nicht bei den meisten gar mehr als in Kroatien.
Kroatien ist in den allermeisten Gegenden recht gut mit Internet versorgt. Ok, um ehrlich zu sein, oftmals erstaunlich besser als in Deutschland beispielsweise. Natürlich, in der heutigen Zeit bietet sich ein schneller, unkomplizierter Gruß via Social Networks an. Zugegeben hat es auch seinen Reiz, Bilder in Echtzeit um die Welt zu schicken. Die Frage ist, ist das wirklich so reizvoll oder geht es im Dschungel des World Wide Web eher unter und das Persönliche dabei verloren? Ist es nicht vielleicht spannender, aufregender, ja geheimnisvoller, auf eine Postkarte aus der Ferne zu warten? Auch, wenn die kroatische Brieftaube etwas "polako" unterwegs ist, Ihre Botschaft wird in den meisten Fällen zuverlässig und unbeschadet in Ihrer anderen Heimat ankommen. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude. Individualität ist bei der antiquierten WhatsApp-Variante ebenfalls gegeben, kann man doch unter zahlreichen fantastischen Motiven das passende für seine Liebsten auswählen. Unverpixelt, unverwackelt und genau das, was das Smartphone oder auch Ihr eigenes Auge diesmal vielleicht nicht einfangen konnte. Die Postkarte bleibt greifbar, sie verschwindet nicht in einem riesigen Meer aus Postings und nebenbei unterstützen Sie so die Einzelhändler Kroatiens. Zudem trägt sie Ihre Handschrift und zeigt dem Empfänger "Diese Nachricht ist nur für Dich und nicht für meinen Social-Media-Status.".
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