In Vukovar ist nach den Ergebnissen der Volkszählung für 2021 die Zahl der Serben unter 30 Prozent gesunken, also um fünf Prozent seit der letzten Volkszählung – was bedeutet, dass diese ethnische Minderheit in dieser Stadt keinen Anspruch mehr auf die gleichberechtigte offizielle Nutzung von Sprache und Schrift hat.
Das Landesamt für Statistik hat heute die endgültigen Ergebnisse der Volkszählung veröffentlicht.
Kroatien hat 3 Millionen 871 Tausend 833 Einwohner.
Das sind fast eine halbe Million weniger als vor zehn Jahren.
Mit fast 52 Prozent gibt es in Kroatien mehr Frauen.
Männer machen etwas mehr als 48 Prozent der Bevölkerung aus.
Was die Nationalität betrifft, machen Kroaten etwas mehr als 91,5 Prozent aus, Serben 3,2 Prozent und andere Nationalitäten weniger als 1 Prozent.
Es gibt weniger Katholiken, als vor zehn Jahren, als sich als römisch –katholisch 86 Prozent der hier lebenden Menschen aussprachen. Jetzt sind es 79 Prozent.
Nun gibt es auch fast ein Prozent mehr Atheisten im Land.
Den Rückgang der Zahl der Katholiken um 7,31 Prozent im Vergleich zur Volkszählung von 2011 kommentierte für den Kroatischen Rundfunk Tonči Matulić, der Professor an der Katholisch-Theologischen Fakultät, der auch ein Mitglied der Kommission Justitia et Pax der Kroatischen Bischofskonferenz ist:
„Diese Information ist sehr relevant. Doch, wenn wir die allgemeinen Trends in unserer Gesellschaft sehen, und besonders die sozioökonomische Auswanderung nach dem EU-Beitritt und auch die große Unzufriedenheit, die besonders bei jungen Menschen, die das Land verlassen, zu sehen ist, überrascht uns diese Information nicht. Rund 400 Tausend Menschen haben das Land verlassen. Auch wenn wir die demografischen Trends betrachten, sehen wir eine große Diskrepanz. Ich habe noch von niemandem gehört, dass hierzulande die Menschen aus Protest die Kirche verlassen.“
In Vukovar ist nach den Ergebnissen der Volkszählung für 2021 die Zahl der Serben unter 30 Prozent gesunken, also um fünf Prozent seit der letzten Volkszählung – was bedeutet, dass diese ethnische Minderheit in dieser Stadt keinen Anspruch mehr auf die gleichberechtigte offizielle Nutzung von Sprache und Schrift hat.
Der Bürgermeister von Vukovar, Ivan Penava, sagte in diesem Zusammenhang, dass dies nicht auf die Auswanderung von Serben zurückzuführen sei, sondern auf die Ungenauigkeit der Volkszählung von 2011, während die serbische Gemeinschaft behauptet, dass sie ihre Rechte bisher nicht ausüben konnte.
Die Volkszählung von 2021 ergab, dass in Vukovar insgesamt 23.175 Einwohner leben, darunter 14.605 Kroaten oder 63,02 Prozent und 6.890 Serben oder 29,73 Prozent.
Laut der Volkszählung von 2011 lebten 34,87 Prozent Serben in dieser Stadt.
Gemäß dem Verfassungsgesetz über die Rechte nationaler Minderheiten aus dem Jahr 2002 wird nämlich auf dem Gebiet einer lokalen Selbstverwaltungseinheit ein gleichberechtigter offizieller Gebrauch der von Angehörigen einer nationalen Minderheit verwendeten Sprache und Schrift erreicht, wenn Angehörige einer bestimmten Minderheit mindestens ein Drittel der Bevölkerung einer solchen Einheit ausmachen.